Karibu Tanzania!

Jetzt sind schon fast zwei Wochen vergangen, seit ich von Düsseldorf losgeflogen bin in Richtung Kilimanjaro. (ausgerechnet Düsseldorf war das letzte was ich von Deutschland gesehen hab) Vom Flughafen aus waren es dann nochmal gut zwei Stunden Fahrt bis nach Uuwo, meinem neuen Zuhause für das nächste Jahr. Vor meiner Ankunft hier habe ich mir etliche Gedanken gemacht, wie es wohl sein wird, 2 Wochen später als alle anderen hier anzukommen, doch ich muss sagen ich habe mich geirrt und fühle mich hier sichtlich wohl und am Anfang wurde mir auch noch viel erklärt, geholfen und unter die Arme gegriffen, z.B. beim Spülen oder Kochen. Vielleicht ein Vorteil des späteren Ausreisens.

 

Nach meiner ersten Nacht im neuen zu Hause ging es am nächsten Morgen für mich direkt mit zum Kochen zur Kiumako Secondary School und später zum Sprachunterricht bei Mr. Mechange, der sehr begeistert davon war, dass ich immer hin schon ein bisschen Kiswahili zu Hause gelernt hatte, denn auch hier hing ich ja gute 2 Wochen zurück und es zeigte sich, dass es durchaus sinnvoll war schon zu Hause 1,2 Unterrichtsstunden zu nehmen. Nach dem Sprachunterricht, bei dem wir zu neunt sind (wir 6 JiA-Freiwilligen, Valentin, ein artefact-Freiwilliger und Simon und Marten, die für 5 Monate hier sind) spielen wir immer Fußball oder Volleyball mit den Nachbarskindern, die manchmal schon während unseres Sprachunterrichts kommen und dann auf uns warten. Im Moment machen wir noch alle zusammen diese Sportstunden, was durchaus dazu führt das die Kinder, die von Minute zu Minute mehr werden, zusammen gegen uns neun Wazungus („weiße") Fußball spielen wollen und wir gegen die Schar Kinder einfach keine Chance haben. Aber hamnashida  („macht ja nix“), es geht ja um den Spaß, den wir dabei auf jeden Fall haben.

 

Gestern waren wir bei der Mwika Primary School, an der wir einige Projekte anbieten wollen. Also wurden wir durch die einzelnen Klassen geführt, um uns vorzustellen, dabei hatte jede Klasse mindestens ein Lied parat welches sie uns vorsangen.

Eigentlich hatten wir geplant hier erstmal nur einen Mathe-, Geografie- und Computerkurs anzubieten, doch es stellte sich heraus dass die Kinder sich auch Sport und Englisch und Malen für die 1. Klasse wünschen, was wir natürlich mit Freude umsetzen werden. An der Kiumako Secondary School werden wir eine Umwelt-AG machen sowie die Spiel-und Sportstunden weiter führen und einen Computerkurs anbieten. Jetzt blicken wir gespannt auf das Ende des Sprachkurses, denn dann können wir richtig starten mit unseren Projekten.

 

Übermorgen steht für uns ein Trip nach Dar Es Salaam auf dem Programm, da die deutsche Botschaft zu einem Empfang zum Tag der Deutschen Einheit einlädt. Ich bin sehr gespannt wie das wird und ob es wirklich klappt, denn bis jetzt steht eigentlich nur fest, dass wir fahren wollen. Anscheinend haben wir hier schon ein bisschen die Tansanische Mentalität angenommen. Alles „Pole Pole“, wird schon irgendwie klappen. Wo ich grade bei Tansanischer Mentalität bin. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt, dass hier alles etwas langsamer geht und man teilweise viel Zeit mit Abwarten und Tee trinken verbringt. (wenn man hier irgendwo hinkommt, z.B. an eine Schule um sich vorzustellen, kriegt man als erstes einen Tee, Nüsse und Bananen oder Wassermelone vorgesetzt und erst wenn man gemütlich getrunken und gegessen hat, kann es losgehen)

Allerdings fange ich auch an mich über in Deutschland so selbstverständliche Sachen wie Wasser oder Strom zu freuen, da dieses hier öfter einmal ausfällt. Es ist wirklich eine große Freude wenn nach einiger Zeit das Wasser wieder fließt und man sich einen schönen Tee machen kann oder einfach Duschen.

 

Kwa heri und Liebe Grüße aus Tansania

 

Eure Lena

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Kommentare: 1
  • #1

    Uta und Jochen Becker (Donnerstag, 01 Oktober 2015 16:02)

    Liebe Lena,
    aus der dir bekannten Vertrautheit haben wir unsere Tischfahne wieder hervorgeholt und die Tischdecke aus Tansania aufgelegt.
    Uta und ich wünschen dir eine gute Zeit vor Ort.
    Die Gegend kennen wir nur von Fotos als Utas Bruder 1980 für mehr als 10 Jahre in Same an einer Schule als Lehrer tätig war.
    Wir sind gespannt auf deine weiteren Eindrücke.
    Uta & Jochen